Was schreibt man über eine Dose, die etwa 7 Monate von der ersten Idee bis zum FTF gebraucht hat? Über eine Dose, die man kurz vor dem Publish fast wieder archiviert hätte? Eine Dose, die nach nicht mal 2 Monaten 50 Favoritenpunkte bekommen hat? Über eine Dose, die irgendwie anders ist als andere Dosen und die man eigentlich gern auch mal selber suchen möchte?
Die Rede ist von meinem neusten Cache: tempus fugit
Begonnen hat alles als ein befreundeter Cacher 24 (GC1AGHB) in Frankfurt gemacht hat. Ein Echtzeitcache, bei dem man um die Wette mit der Zeit online suchen muss und gleichzeitig zwei Außenteam hat, die von Station zu Station hetzen dürfen um dort Informationen zu suchen. Mit all den gesammelten Infos geht es dann weiter zur nächsten Station, wenn – und nur wenn – man es im vorgegebenen Zeitrahmen geschafft hat. Das besondere an 24: Die Außenteams sind mit der Straßenbahn unterwegs…
Von dieser Idee war ich völlig fasziniert und hatte zwar keine schlaflosen Nächte, aber doch Abende, an denen es etwas länger gedauert hat bis ich eingeschlafen bin.
Eine Straßenbahn haben wir in Hameln nicht. Auch kein vergleichbares öffentliches Transportmittel. Dafür haben wir eine schöne Altstadt, die leider mit Dosen und Stationen völlig zu ist. Aber egal: Die Idee war geboren und wurde Monat für Monat weiter entwickelt.
Zuerst habe ich mich an die Programmierung der zeitgesteuerten Fragen gemacht. Das ging schneller als ich dachte, brauchte dann aber noch ein bisschen, bis alle Fehler ausgemerzt waren. Im Winter habe ich mich dann insgesamt drei Mal in die Hamelner Innenstadt begeben und mit dem GPS in der Hand reichlich Fotos gemacht von möglichen Aufgaben. Es wurde eine extra FAQ Seite eingerichtet, so dass ich ausgedruckt auf DIN A4 ca. 15 Seiten FAQ und Aufgaben hätte (wenn ich es denn ausdrucken würde). Im Grunde war dann irgendwann im März 2013 die erste Version fertig. Jetzt habe ich mir ein Beta-Team zusammen gesucht. Doch nach einiger Rücksprache war klar, dass die Version die ich hatte zu kurz und zu ’nett‘ zu den Zeitjägern war. Also habe ich alles nochmal umgebaut. So etwa Anfang Mai wusste ich dann: Jetzt kann es starten.
Der Beta-Test war sehr wichtig. Während die Teams noch durch die Stadt hetzten habe ich alle Aufgaben noch mal durchgelesen und prompt mehrere Fehler gefunden (Wie kann man nur Ost und West verwechseln 🙁 ) Und wäre es live gewesen, dann wäre auch der Beta-Test gescheitert. Ich musste also auch noch ein wenig an den Fragen feilen. Die Antwort soll ja eindeutig zu finden sein.
Und dann standen wir am Abend des 17. Mais tatsächlich an der Dose und haben diese mit Kaltgetränken begossen 🙂 Ein Dank von hieraus an das Beta-Team!
Für alle die, die 24 kennen sei gesagt: Dies ist nicht 24 und will auch gar nicht damit verglichen werden.
Ich freue mich sehr, dass nach den ersten 80 Logs eine gute Resonanz kommt. Es gibt nicht nur Lob, sondern auch berechtigte Kritik. Gerne wäre ich bei den Stationen auch kreativer geworden, aber bei der Cachedichte, die wir heute vorfinden wird das sehr schwer (zumindest dann, wenn man ‚Station of a Multi‘ auch als solche macht und nicht als ‚Question to answer‘ angibt 😉 ). Diese Art des Cachens ist sicher nicht Jedermanns Sache. Mein Ziel war es zum einen Cacher zusammen zu bringen, denn hier muss man als Team ran, und zum Anderen einfach eine andere Form des Cachens auszuprobieren, die halt etwas techniklastig ist.
Und was kommt nach tempus fugit? Die Frage habe ich mir mehrfach gestellt. Ich habe mir selber die Latte hoch gelegt. Aber das kann auch ein Ansporn für andere sein: Lieber etwas mehr Zeit in eine Dose investieren als lieblose Caches zu veröffentlichen (dabei schaue ich keinen direkt an, sondern verweise auf andere Beiträge meines Blogs….)
In diesem Sinne grüßt TheBigMG aka Mr BIG aka Rodents
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